Samstag, 26. Januar 2013

Die Namen der Dinge


Vor einigen Tagen: Zuerst war es ein ganz gewöhnlicher Dienstag wie alle andern Wochentage. Bis zur Entscheidung des Gefährten, am Abend eine Lammkeule zuzubereiten. Zu einer Lammkeule gehören Gäste (diesmal meine Eltern), ein aufmerksam gedeckter Tisch, Rosmarinkartoffeln, Wein, zum Schluss Kaffee, selbstgebrannte Zwetschge (ein Geschenk eines Freundes) und Zigarren aus Kuba (ebenfalls ein Geschenk desselben Freundes).

Das Fleisch war wunderbar zart. Das Lamm graste noch vor wenigen Wochen auf unserem Land, es lebte ein friedliches Leben. Wie selbst angebaute Kartoffeln, selbst gepflückt Äpfel und selbst eingekochte Konfitüre isst man alle Nahrungsmittel, welche man schon "gekannt" hat, bevor sie in der Pfanne lagen, mit einer ganz besonderen Dankbarkeit und Aufmerksamkeit. Bei Fleisch gehört für mich auch ein bisschen Trauer dazu, was aber seltsamerweise den Genuss nicht schmälert.

Nun, der Abend war perfekt, das Essen üppig und der Wein gehaltvoll. Gespräche und Gedanken inspirierten mich nachhaltig. Besonders tief war wieder einmal die Erkenntnis, dass es so viel zu entdecken gibt in nächster Nähe. Wir leben seit zwei Jahren auf dem Hof und wissen immer noch nicht, welche Sorten Äpfel auf unseren elf Apfelbäumen wachsen. Wir wissen nicht, wo der Bach entspringt, dessen Gemurmel jede Nacht unseren Schlaf begleitet und wir haben keine Ahnung, wie viele Füchse und Rehe in der Dunkelheit unsern Garten durchqueren. Es gibt noch so viel zu lernen, zu erforschen und kennenzulernen auf diesem kleinen Fleckchen Erde, dass es für ein ganzes Leben reicht.

Die Dinge SIND einfach, die Berge, die Wälder, die Tiere. Sie haben keine Namen, oder nicht die, welche wir ihnen geben. Das Benennen folgt auf das Entdecken, Wahrnehmen, Kennenlernen durch den Menschen, das Benennen zeugt von Nähe. Was man benennt, sieht man, kennt man, was man kennt, wird Heimat.

So will ich also die Worte meiner Welt finden und damit überhaupt erst das Sehen und Erkennen lernen. Hausrotschwanz, Schafgarbe, Sauerampfer, Aue, Rotkehlchen, Puffer, Moderhinke, Leibung und Karpaun... Das ist erst der Anfang.



Mittwoch, 23. Januar 2013

Holz Feuer Wärme Heimat


Es dürfte die letzte Holzlieferung für diesen Winter gewesen sein. Drei Ster Laubmischholz, Scheite à 50 cm, werden vor dem Haus abgeladen. 



Es heisst anpacken, die Scheite werden durch die Scheune getragen und durch die Luke im Boden vor die Kellertüre hinterm Haus geworfen. 



Von dort muss jedes Stück ein weiteres Mal in die Hand genommen und im Heizungskeller aufgeschichtet werden.


Und dann wird in einem beinahe alchemistischen Prozess aus dem Holz Feuer, aus Feuer Wärme und aus Wärme Heimat.



Ich liebe das tägliche Hüten des Feuers im Keller. Die Arbeit ist einfach und schlicht, erfordert einzig etwas Geduld. Besonders schön ist das Bewusstsein, durch die Aufmerksamkeit für diese "sinnliche Wärme" auch ein Gefühl für die "seelische Wärme" unseres Hauses zu bekommen.

Montag, 21. Januar 2013

Winterglück II


Auch wenn oft das Gegenteil behauptet wird: Die Katzen, die mit uns leben, sind keine Einzelgänger. Die kalten Tage verbringen die beiden am liebsten "Arm in Arm".


Sonntag, 20. Januar 2013

Winterglück I


Lebensfreude pur und friedliches Beisammensein wird mir von den beiden Trabanten jeden Tag vor Augen gehalten.

Donnerstag, 17. Januar 2013

Muttertier


Draussen liegt Schnee, aber auf dem Papier entstehen bereits Frühlingsträume. Ob dieses Jahr Auen und ihre Lämmer einziehen werden bei uns? Oder ob wir uns ein weiteres Jahr mit dem Halten von jungen Schafen begnügen, welche dann im Herbst geschlachtet werden? Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Ich erhoffe mir Klarheit durch den Besuch eines Schafhalterkurses, auf welchen ich mich sehr freue.

Meine Affinität zu Muttertieren gründet wohl in der Tatsache, dass ich selbst eines bin. Schon während der Schwangerschaft habe ich mir die Kühe, Schafe und Gämsen zum Vorbild genommen, welche konzentriert, geduldig und im Normalfall mit einer grossen Selbstverständlichkeit ihre Kälber, Lämmer und Kitze gebären. Mother Nature is beautiful!

Mittwoch, 16. Januar 2013

Geschafft!




Da habe ich es doch tatsächlich geschafft, einen kleinen Pullover zu stricken! Mein erstes (einigermassen) gelungenes Strickprojekt! Andern scheinen ja die Strickwaren nur so von den Nadeln zu hüpfen, ich jedoch musste mir sogar das Vernähen der Fäden erklären lassen. Meine Helpline Nr.1 via youtube: elizza13, sie ist quasi mein Personaltrainer. Der Link führt direkt zur Anleitung.


Der Pullover ist ein kleines Irgendwas, zu kurz, mit viel zu langen Ärmeln und zu weitem Ausschnitt. Aber meine Freude ist grenzenlos, der Funke entzündet. Wie weiter? Ein zweiter, besser bemessener Pullover? Oder eine hübsche kleine Weste?


Ich bin mir noch nicht ganz klar darüber, ob ich dieses erste Resultat so stehen lasse, um mich immer wieder an seiner Unzulänglichkeit zu erheitern, oder ob ich eine Optimierung wagen soll, indem ich mutig versuche, am Kragen einen weiteren Rollsaum anzubringen.


Freitag, 11. Januar 2013

ohne Titel


Wir hüten das Feuer.
Der Tod wartet pelzig.
Schwere Erde überall.

Mittwoch, 9. Januar 2013

Zeit und Ideen


Die ruhigen Tage zwischen den Jahren sind vorbei. Und es ist wie verhext, zusammen mit vielen Terminen sind tausend Ideen über mich herein- und in mich hineingeschwappt. Oder aus mir heraus, die scheinen sich ja irgendwo in mir drin verborgen zu haben. 

So muss ich jetzt nicht nur vieles tatsächlich erledigen, sondern studiere gleichzeitig noch an Dingen herum, welche ich vermutlich gar nie realisieren werde. Ob ich noch schöne Stoffreste für einen kleinen Dackelfreund (Danke, Renate!) irgendwo gehortet habe, was ich als nächstes stricken möchte (und in welcher Farbe? und mit welcher Wolle?), was ich mit den Granny Squares anstellen könnte und ob ich wohl wieder einmal ein Brot backen soll. Dass ich Lust habe, ein Bild zu malen, Fotoabzüge zu bestellen, den Schrank zu entrümpeln und das Büro so aufzuräumen und herzurichten, dass die Arbeit darin auch Freude macht. Und, und, und... Auf den Fensterbänken und neben dem Bett stapeln sich Bücher und vor den Fenstern ruht (noch! aber nicht mehr lange) der Garten. 

Zeit und Ideen verhalten sich bei mir umgekehrt proportional.

Pendenzenlisten haben sich nicht bewährt. Zu vieles wird einfach immer weitergeschoben und irgendwann sang- und klanglos gestrichen. Vielleicht ist allein schon die Erwähnung in diesem Blog eine Motivationsspritze, das eine oder andere anzugehen. Deshalb habe ich ihn ja auch ins Leben gerufen; um mir selbst Rechenschaft abzulegen. Denn: Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es. (Ein wahres Wort, obwohl mir der ungelenke, holprige Reim nicht gefällt). Ich werde mich melden, sobald ich etwas geschafft habe!

Ist das ein Neujahrsvorsatz? Wieviel möchte ich in welcher Zeit schaffen? Egal, solange ich etwas zu bloggen weiss, will ich zufrieden sein.



Freitag, 4. Januar 2013

Schlaf gut, kleines Kind


Das kleine Kind schlief schon immer bestens, aber nur mit mir an seiner Seite. Und weil mir einige Momente für mich selbst nach unseren turbulenten, wunderbaren Tagen sehr fehlten, versuchte ich während der letzten Tagen sacht, das Abendritual ein bisschen umzustellen.

Als hätte das kleine Kind nur darauf gewartet, schläft es seither spätestens um 20 Uhr tief und fest in seinem eigenen, sicheren Bettchen. Manchmal schreckt es noch ein- oder zweimal hoch, lässt sich aber leicht in den Schlaf zurückführen. Was für ein Geschenk! So sitze ich jetzt in der wohltuenden nächtlichen Stille und finde nach einer gefühlten Ewigkeit (ja, neun Monate können sehr lange sein) endlich wieder die Zeit und Energie, einen Stift resp. eine Radiernadel zur Hand zu nehmen.

Meine Gedanken und mein Herz sind beim schlafenden Kind, und es entsteht dieses kleine Bildchen. 

Man benötigt: HP-Folie, auf welche ein schwarzes Blatt Papier kopiert wurde, Radiernadel, Vorlage, Leuchtpult. Vorlage unter die schwarze Folie schieben, beides aufs Leuchtpult legen und die hellen Stellen wegkratzen. Wer kein Leuchtpult hat, kann den hellen Compi-Monitor zweckentfremden. Einfach, günstig, hübsch.

Dienstag, 1. Januar 2013

Wer will guten Kuchen backen...


Ein friedlicher erster Tag des Jahres liegt hinter mir. Zeit für die Liebsten und für mich allein war genügend vorhanden, und es blieb sogar noch ein bisschen für Haushalt und bezahlte Arbeit übrig.

Die Grundzutaten sind von bester Qualität, damit sollte man einen prächtigen 2013-Kuchen gebacken kriegen! Jetzt nur immer schön sorgfältig weiterwerkeln. Mmmmmmh.
Ich freue mich über jeden Kommentar.
Weil dann Statistik-Zahlen zu Menschen werden.
Dank dir.