Mittwoch, 26. Februar 2014

Küss' die Hand


Nein, ihr habt euch nicht verzählt. Wir haben Besuch.



Dieser stattliche Engadinerbock leistet den Määhdels für rund einen Monat Gesellschaft. Nach dem ersten Schrecken über seine Ankunft (Karamba ist sicherheitshalber zwecks Abstandgewinnung panisch über den Zaun gehüpft), zeigen sich die Damen mittlerweile ganz angetan. Der riesige Charmebolzen gibt sich aber auch alle erdenkliche Mühe. Und seine Herzdame hat er bereits auserkoren. 


Dienstag, 25. Februar 2014

Stolperstein: Werbung von Freunden


Das Vorstellen von Rezepten, DIY-Projektchen, Büchern und anderem ist ja ein essentieller Bestandteil von vielen Blogs. Ich mag diese Präsentationen sehr. Durch meine Blogauswahl entsprechen schliesslich die meisten Dinge meinem eigenen Geschmack, ich werde inspiriert und entdecke immer wieder Neues, welches genau auf mich zugeschnitten scheint. Ganz toll! Natürlich kommt man so auch immer wieder mit käuflich zu erwerbenden Produkten in Kontakt, auch daran störe ich mich nicht. Ob die werbende Person fürs Berichten bezahlt wird oder mit ihrer Begeisterung das Produkt gratis unterstützt, ist mir eigentlich nicht so wichtig. Angenehm finde ich es jedoch, wenn dies deklariert wird.

Das Marketing-Experiment mit den Morgensens (hier und hier) zeigt aber die krasse Weiterführung dieser Idee. Menschen werden von Firmen bezahlt, im Alltag bestimmte Produkte in ihrem Umfeld zu bewerben. Denn Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert besser als jede TV- oder Plakatwerbung. Weil man den Menschen, welche man kennt, vertraut. Beziehungs- und Vertrauensnetze werden als Werbekanäle (bis jetzt zwar erst als Experiment) pervertiert.

In den Blogs geschieht ja aber eigentlich nichts anderes. Und einigermassen perfide ist, dass ich zwar glaube, die Blogschreiberinnen zu "kennen", in Wirklichkeit aber ziemlich blind durch diese virtuelle Welt mit ihren Avataren stolpere. Wie weiss ich denn, ob "Fräulein Tannenhonig" (Name frei erfunden) tatsächlich existiert? Uahhhh, das wird unheimlich, je länger ich darüber nachdenke...

Aber hey, bitte postet unbedingt weiterhin eure tollen Erlebnisse mit Büchern, Kaffeemühlen, Lippenstiften, Wollknäueln und Zeichenfedern. Das ist nur ein Stolperstein, kein Felssturz!

Sonntag, 23. Februar 2014

Der König und sein Hofstaat


Ist er nicht wunderschön? Ja, ich gebe es zu, ich bin hin und weg von unserm "Güggel". Zwar stehen ihm die Damen in fast nichts nach, aber seine imposante Erscheinung zieht mich total in seinen Bann. Und nicht nur mich. Der heutige sonnige Sonntag hat sehr viele Spaziergänger in die Natur und damit auch auf den Spazierweg vor unserm Haus gelockt. Nie vorher wurde ich so oft angesprochen. Es hat mich berührt, dass Hühner, welche noch vor wenigen Jahrzehnten an jeder Ecke anzutreffen waren, derartige Begeisterung auszulösen vermögen.


Nach zwei Tagen als Hühnerhalterin staune ich über die sanften Geräusche der Tiere. Ihr Verhalten ist mir zwar noch ziemlich verschlüsselt, aber sehr sympathisch. Das Krähen des Hahns ist wunderbar auszuhalten und die Eier der Damen haben bei der ersten Verkostung Zuspruch gefunden. Ich hoffe sehr, dass die Tiere nicht in den Fokus von Raubtieren gelangen und wir sie genügend schützen können, damit ihnen ein langes Leben gegeben ist.


Ganz kurz möchte ich für alle Interessierten doch noch kurz zeigen, wie unser Stallbauprojekt seine Vollendung gefunden hat.



Der Schieber wird elektronisch betrieben. So müssen wir (nach einer Einwärm- und Vertrauensaufbauphase) nicht mehr allabendlich minutengenau zuhause sein. Ein Kontrollgang morgens und abends wird aber natürlich immer nötig sein.

Das Plexiglas am Fenster lässt sich einfach wieder abschrauben und im Sommer durch einen feinen Maschendraht ersetzen, sollte sich dies fürs Stallklima als zweckdienlich erweisen.

Unter den Sitzstangen liegen lose zwei Hart-PVC-Platten. Diese lassen sich einfach abschaben, auch ein gelegentlichen Herausnehmen und Abspritzen mit dem Hochdruckreiniger ist kein Problem. Auch die Sitzstangen sind nur eingeklemmt, damit man sie herausnehmen und reinigen oder ggf. sogar ersetzen kann (bei Milbenbefall). Ebenfalls aus milbenprophylaktischen Gründen sind alle Fugen des Stalls abgedichtet worden. So haben die Parasiten weniger Rückzugsorte und können besser in Schach gehalten werden.

Die unbehandelte Latte im Vordergrund ist nur eingesteckt. So hält sie Sägemehl und Stroh im Stall, kann aber bei gründlicher Reinigung schnell entfernt werden, damit man das ganze verschmutzte Material einfach herauswischen kann.

Noch unsicher sind wir in Bezug auf Wasser und Futter. Trotz grosszügigsten Berechnungen wird es recht eng im Stall. Vielleicht werden wir das Krümel-Futter (im gelben Behälter) und den Quarzgrit/Muschelkalk vor resp. unter der Hütte platzieren und im Stall nur Wasser und Körner anbieten. Auch werden wir wahrscheinlich die beiden Sitzstangen auf gleicher Höhe montieren. Empfohlen wird es zwar wie oben abgebildet, damit die Hühner ihre Hierarchien "pflegen" können. Aber unsere vier Tiere sitzen jetzt eng zusammengekuschelt, der Hahn mitten unter ihnen, auf einer Stange.

Ob sich der Stall im Alltag bewährt, vermag ich jetzt natürlich noch nicht zu sagen. Wir werden sehen.


Donnerstag, 20. Februar 2014

Soldaten!


Der Gefährte probt den Ernstfall, blüht auf in Theaterluft und kreativem Entstehungsprozess. Wir Nutzniesser profitieren von den positiven Energien, schlängeln uns durch das daraus resultierende straffe Zeitmanagement und bewältigen tänzelnd und mit fest nach vorn gerichtetem Blick den organisatorischen Hochseilakt. Am Sonntag werden der Frischling und ich während der offenen Probe wohl ein bisschen in diese fremde, faszinierende Welt blinzeln können. Ich freue mich jetzt schon.



Liegt es an meinen schwangerschaftlichen Hormonen, dass mir die Klänge à la Marlene Dietrich tatsächlich die Tränen in die Augen treiben? Oder spürt ihr da auch 'nen Kloss im Hals?

Wer mehr wissen will über das Stück oder das Theater: Hier gehts zur Seite der Theaterwerkstatt Gleis 5.

Dienstag, 18. Februar 2014

Hühnerstall, Bauetappe°I


Eine Geburt nimmt ihren Anfang, eine Hebamme muss los, ein Vorsorgetermin fällt aus, ein Kind ist bereits glücklich bei der Grossmutter parkiert und Frau Krähe sieht sich mit einer geschenkten Stunde konfrontiert. Sehr schön. 

Und so zeige ich euch hier den ersten Teil unseres Stallbaus. Ich wollte eigentlich das Werk erst vorstellen, wenn ich es vollendet hätte präsentieren können. Aber das Leben hat manchmal andere Pläne. Nun gut.




Gestartet sind wir mit einem Fundament aus Backsteinen, in welche wir eine "Feuchtigkeitssperre" eingebaut haben. Darauf wurde die Bodenplatte gelegt und an dieser wiederum die Seitenwände befestigt. Das Dach obendrauf und dieses noch zwecks Wetterschutz mit einem schräg angebrachten Wellblech abgedeckt, damit Regenwasser abfliessen kann. 




Im Innern sorgen vier Legenester für Wohlfühlambiente. Die Damen könnten wohl fast Truthahngrösse haben, aber so bleibt viel Platz für kuschliges Stroh. Genau darüber werden dann noch die Sitzstangen montiert.

Es fehlen noch:
-Sitzstangen und Kotbretter
-Fenster
-Zugang für die Tiere mit automatischem Schieber
-Flügeltüren vorne, um den Stall richtig gut öffnen (und putzen) zu können
-Innenanstrich und Schliessen aller Fugen
-zum Teil Aussenanstrich

- und dann natürlich Sägemehl und Stroh, Futter und Wasser

Am Samstag ziehen die Guten ein. Ein bisschen Zeit bleibt uns also noch. Wir freuen uns sehr.

Der Bau verlief überraschend friedlich. Zwar wurde jeder Arbeitsschritt von vier resp. fünf Personen durchdacht und diskussionsfreudig optimiert, aber Zeit war ja vorhanden. Und so mussten nur ganz wenige Schrauben wieder herausgedreht und Holzplatten neu zugeschnitten werden...

Das Wetter bescherte uns Graupelschauer und Sonnenschein. Der Frischling werkelte glücklich und fleissig mit und übte sich mit Bohrmaschine, Rollmeter und der tückischen Topographie.

Samstag, 8. Februar 2014

Güggu



Wir haben es getan! In wenigen Tagen ziehen drei Hühner und ein Hahn bei uns ein!

Es handelt sich um Sussex-Hühner, eine grosse Zwienutzungsrasse, sehr gemütlich und in diesem Fall auch besonders zahm. Für den jungen Hahn wurde via Inserat ein neuer Lebensplatz gesucht, weil er dank seines ausgesprochen guten Charakters einfach zu schade für den Kochtopf war. Und weil er bereits in einem harmonischen Grüppchen lebt, darf sein Harem gleich zusammen mit ihm umziehen. Und da soll noch einer sagen, Freundlichkeit zahle sich nicht aus...

Sobald, ja sobald wir den Stall gebaut haben. Schliesslich sollen die Hübschen nicht schon in der ersten Nacht dem Fuchs (Ein lustiges Phänomen: Es heisst immer DER Fuchs und nie EIN Fuchs.) zum Opfer fallen.

In den letzten Tagen wurde viel gelesen, gezeichnet, diskutiert, gerechnet,... und schliesslich mutig der Holzzuschnitt und anderes bestellt. Letzte Woche kauften wir in einer Mühle Futter. Gestern trudelten per Post die Futtergeschirre ein, der elektronische Pförtner ist noch ausstehend. Und heute und morgen wird gezimmert! Und sicherlich auch diskutiert und bisweilen gemeckert. Der Gefährte und ich sind beide ziemlich unbeholfen im Umgang mit Holz, jedoch kompensierend ausgesprochen kreativ im Finden von eigenartigen Lösungen. Welche aber selten deckungsgleich sind. Es verspricht, spannend zu werden.

Der Videoclip übrigens stammt von der Schweizer Mundart-Band "Züri West". Und das Lied handelt - für alle, welche nur Bahnhof verstehen - von einem Hahn und seinen Damen.

Sonntag, 2. Februar 2014

Beine und Räder


Der Frischling baut leidenschaftlich Türme und Züge, studiert begeistert Tierbücher und pflegt seinen stetig wachsenden Fuhrpark, indem er engagiert Runden dreht und regelmässig mit Trichter und Teekrug alle Gefährte mit imaginärem Benzin volltankt.


Wie goldrichtig und passend waren da die Geschenke, welche seine Gotte (Patentante) bei ihrem Wochenendbesuch mitgebracht hat: ein wundervoll eingefahrenes Laufrad und ein Holztierpuzzle, welches auch bei uns Grossen Begeisterung ausgelöst hat. Das von Enzo Mari für Danese Milano entworfene "Sedici Animali" ist wahnsinnig schön, aber auch wahnsinnig teuer. Wie gut, dass die liebe Schenkerin sich mit Holz auskennt und mit kleinstkriminellem Händchen das Spiel des grossen Designers liebevoll selbst gesägt, geschliffen und geölt hat. Was kann denn ein Kind Schöneres geschenkt bekommen als ein selbstgemachtes Präsent, welches während des Herstellungsprozesses mit besten Gedanken und Wünschen aufgeladen wurde?


So hat der Frischling heute Tierwände gebaut, die Viecher über die Rutschbahn geschickt und sie natürlich auch gefüttert. Dazwischen hat er sich immer wieder im Auf- und Absteigen und Vor- und Zurückfahren mit dem Rad geübt.

Sattel einstellen

Luftdruck prüfen

Benzin einfüllen

aufsteigen und...

...los gehts!

Übrigens war es natürlich auch für mich ein wunderbarer Besuch, ist doch die liebe d. langjährige Freundin, Berufskollegin, Telefonberaterin in allen Lebenslagen, erprobte Reisebegleitung und vieles mehr. Dank Dir für alles!
Ich freue mich über jeden Kommentar.
Weil dann Statistik-Zahlen zu Menschen werden.
Dank dir.